Bernadette La Hengst - Warum ich so laut singen kann - Musikalische Lesung


Samstag 03.05.2025 19:00 Uhr
„Raum!“ Aktions-Ort des Theater Lübeck in der Essigfabrik

Kanalstraße 26-28 23552 Lübeck

Bernadette La Hengst - »rebellische Lebenskünstlerin« (Der Freitag), »Agitations-Chanteuse« (ihr Label Trikont), »die einzige deutsche Soulsängerin« (R. Jellen/Junge Welt) - ist die facettenreichste Protagonistin der sogenannten Hamburger Schule.

Ihre All female Band Die Braut haut ins Auge - »weder Diskurs-Pop noch Riot Grrrl oder Pop-Mainstream« (La Hengst) - war zu unique für den breiten Markt der 1990er. Bernadette La Hengst mischte die männlich dominierte Musikszene auf als eine der engagiertesten und raffiniertesten deutschen Texter:innen. Wer sonst kann so geschickt politische Diskurse als Liebeslieder tarnen, »Das Private ist politisch« umdrehen oder so grandios begründen, »warum ich so laut singen kann«?

Mit ihrer 1989 in Hamburg gegründeten Band, mit Projekten wie Die Zukunft oder dem performativ-aktivistischen Kollektiv Schwabinggrad Ballett und ab 2000 solo hat Bernardette La Hengst inzwischen knapp 20 Alben veröffentlicht. Sie ist nicht nur eine großartige Songschreiberin und Musikerin, sondern auch Theaterregisseurin, Chorleiterin, Hörspielsprecherin, Radiomoderatorin und Femme de Lettres.

Als sie 2013 im Rahmen des Projekts Wolkenkuckucksheim.tv bei uns in der Buchhandlung auftrat (Interview Bernadette La Hengst, Wolkenkuckucksheim.tv) gab es noch kein Buch. Mit »Warum ich so laut singen kann« legt der Ventil-Verlag im April eine schöne Auswahl ihrer Songtexte seit 1990 vor: 100 Lyrics, zu jedem ein lockere Anmerkung Bernadettes zu Anlass, Zeit und Zusammenhang. Wir evakuieren Autorin und Buch auf die Bühne in der Essigfabrik, Bernadette La Hengst liest, plaudert aus der (Hamburger) Schule, schweift aus und ab, singt und spielt.


Eine Kooperation von Buchhandlung maKULaTUR, Theater Lübeck und Slam A Rama

Eintritt 15 €, Schüler:innen/Student:innen 10 €

Tickets: Buchhandlung maKULaTUR, Hüxstraße 87.

Online-Ticket: Tickethttps://www.slamarama.de/#aktuell.

Das Leben des Hans Dummerjahn

Bekenntnisse des Danziger Pfarrers Gerhard Marg 1902 – 1948


Buchvorstellung und Gespräch mit Volkwin Marg gmp architekten, Björn Engholm und den Historikern Jens Böttger und Fabian Wehner. Moderation Klaas Jarchow, KJM Buchverlag 

Mittwoch 09.04.2025 19:00 Uhr
Haus Hansestadt Danzig
Engelsgrube 66, Lübeck

 

Gerhard Marg, geboren 1902, aufgewachsen in Ostpreußen, war nach dem Studium in Königsberg, Berlin und Tübingen von 1935 bis 1945 Pfarrer an der Danziger Marienkirche. Für die »nationalkirchliche Bewegung« übernahm er kirchenpolitische Funktionen, etwa als »Gaugemeindeleiter«. Auf eine Zwischenstation in Thüringen folgte eine Pfarrstelle im mecklenburgischen Grabow, ab 1957 in Ost-Berlin. Nach der Pensionierung lebte Marg bis zu seinem Tod 1984 in Lübeck.

Volkwin Marg hat sich mit kritischem Beistand dreier Historiker der Veröffentlichung der seit 1947 bis in die Lübecker Jahre hinein vielfach überarbeiteten Aufzeichnungen seines Vaters gestellt, der sich mit der Selbstbezeichnung Hans Dummerjahn schon im Arbeitstitel für seine verfehlte Haltung zum Nationalsozialismus geißelt, unter dem Allerweltsnamen aber auch das eigene Verschulden über weite Strecken in der dritten Person verhandelt und sprachgewaltig literarisiert.

„Margs Lebensgeschichte ist prototypisch für die Genese und Legitimierung eines rechtskonservativen bis nationalsozialistischen Denkens“ (Vorwort der Herausgeber).


Eine Veranstaltung unserer Buchhandlung. Anmeldung unter buchhandlung@makulatur.com oder 0451-70 79 971 dienstags bis samstags ab 10 Uhr. Abendkasse 9. April ab 18:30 Haus Hansestadt Danzig. Eintritt 12 EUR

Alles klar?


31. Dezember 2024

'Und sonst so? - Ich war grad am Saugen.
Zart, verzagt, der Dämmerung zugewandt, den
baren Augenblicken am Abend, wenn die
ersten Einzelheiten versagen und die
Fluten sich heben.

Ich führte das gierige Tier auf die Weide. Ein Schlauch
voller Anmut, gebogener Nacken, das Kabelschwänzchen
erst ängstlich zwischen die Räder geklemmt, dann
nur noch gefräßig, und lange äste es zwischen den
Teppichfransen.'

(aus Marion Poschmann: 'Dunkle Spiegel', zu lesen in ihrem Gedichtband 'Nimbus'. Suhrkamp Verlag 2020)

Allen Freund*innen unserer Buchhandlung wünschen wir einen frischen und aufgeräumten Start ins neue Jahr!


Der Wischmopp oben ist eine Detailansicht von Vermeers Gemälde 'Der Liebesbrief' (1669/1670), zu sehen im Katalog zur Ausstellung 'Vermeer' im Rijksmuseum Amsterdam 2023, erschienen im Belser Verlag.

Nüsse zu knacken


23. Dezember 2024

'Eine Zeitlang dachte ich: Was soll ich ihm (...) schenken? Wer ist er? Wer bin ich ihm? Was könnte ihm Freude machen? Könnte er sich überhaupt freuen über etwas, das ich ihm schenke? Der ganze Mensch wurde mir zweifelhaft, je länger ich nach dem passenden Geschenk für ihn suchte. Was könnte er gebrauchen, nur er? Etwas, das ich bestimmt nicht gebrauchen könnte, das nicht so aussieht, als schenkte ich's mir selber?' (aus Botho Strauss: Nicht mehr. Mehr nicht. Hanser Verlag 2021)

Wir wünschen frohe Weihnachten mit den passenden Büchern und Menschen!


Das oben abgebildete 'Buch mit den Seiten' von Anatol Knotek erschien - so eingenäht - 2018 im Verlag Topalian & Milani, den es leider nicht mehr gibt.

Das Kochbuch für's Leben


9. November 2024

Mit 1000 erprobten Rezepten.

100 Jahre später


5. Oktober 2024

Im September touchierten wir annähernd den Zauberberg.

6. Juli Hüxstraßenfest

zum SHMF 2024 im Zeichen Venedigs


Bei maKULaTUR liest um 18 Uhr aus 'Die Farben aller Wellen'

Thomas Plaichinger

Wenn das Straßenfest ausklingt, geben wir den leiseren Tönen Raum: Thomas Plaichinger liest aus seinem Erzählband ‚Die Farben aller Wellen‘, edition imaginär 2023.

Man könne Venedig keinen größeren Gefallen tun, als es nicht zu besuchen, heißt es. Machen wir einen Bogen darum entlang der Oberen Adria und folgen dem heranwachsenden und über die Alpen hinweg rückblickenden Erzähler nach Triest, und in anderer Richtung, zu anderer Zeit, ans Ligurische, ans Tyrrhenische Meer, an den Atlantik.

Salzburg 2018, Berchtoldvilla. ‚Ich saß als Writer in Residence in diesem Haus, und das mit der Vorgabe, ausgerechnet dort ans Meer zu denken (…), gerade seitdem ich von dort wegverpflanzt wurde und weit in den Norden hinein, tatsächlich fast ans Meer, an dem die Stadt, in die ich gebracht wurde, zwar nicht liegt, das aber auch aus der Entfernung so nach ihr greift, dass es sie und ihre Flüsse Ebbe und Flut aussetzt und die Möwen bis weit ins Land hineinholt.‘


Thomas Plaichinger, Studium der Literatur- und Theaterwissenschaften, Literatur- und Filmkritiker, schreibt Romane, Erzählungen, Theaterstücke und Libretti in Französisch und Deutsch, Lebensstationen in Hamburg, Paris und New York, Mitglied der Société des Gens de Lettres de France, im Vorstand des Literaturzentrum Hamburg

Böser Blick?

April 2024


"Bannkörbe sind eine spezielle Form der Imkereitechnik, die etwa zwischen dem 16. und dem 19. Jahrhundert in Norddeutschland, insbesondere in der Lüneburger Heide verbreitet war. Diese kuriosen Bienenkörbe zeichnen sich ... durch die Einarbeitung von grotesken und unheimlichen Holzmasken aus, die den 'bösen Blick' abwehren sollen. Die auch als 'Immenwächter' bezeichneten Bienenstöcke waren Unikate, von denen die Imker:innen normalerweise nur einige wenige besaßen, die sie in ihrem Bienenhaus strategisch plazierten... Sie dienten auch als Vogelscheuchen, um menschliche und nichtmenschliche Diebe abzuschrecken, die es auf die Bienen und ihre Erzeugnisse abgesehen hatten." (Aladin Borioli)

Den Blick in unser Fenster bannen wir mit Abbildungen aus dem Buch von Aladin Borioli: Bannkörbe. C/O Berlin Talent Award, 2024 erschienen im Spector Verlag, Leipzig. Ein böser Blick wird's nicht sein.