Tenderenda der Phantast

Hugo Ball

Tenderenda der Phantast


Typographische Bibliothek Bd.12, herausgegeben, gestaltet u. mit einer Nachbemerkung von Klaus Detjen
104 S., 16 Illustr., mit einem beiliegenden Plakat von Lautgedichten des Autors, 25,5 cm
Wallstein u. Büchergilde Gutenberg
LN mit Schutzumschlag 29.00 EUR


Hugo Balls DADA-Roman "Tenderenda der Phantast" (erstmals 1967 veröffentlicht) ist der Entwurf einer magisch-anarchischen, einer gesetzlosen und darum verzauberten Welt, eines Zustandes der vollkommenen Absurdität und des grenzenlosen Humors. Der schier unerschöpfliche Reichtum seiner Gedanken lässt uns staunend auf das Werk schauen:

Da fallen Papyrusrollen, mit Zeichen und Tieren bemalt, von einem Turm herab, fliegt ein Hahn mit "zerfederter Sichel" über die "Fächer der Damen" hinweg, geraten Gasanstalten, Bierbrauereien und Rathauskuppeln ins Wanken, ein "apokalyptischer Glanz" bricht aus, des Teufels Gemahlin tritt auf, eine totes Pferd wird vor eine Begräbniskutsche gespannt ...

Im graphischen Teil des Buches setzt Klaus Detjen diese Phantastik mit Mischformen der Montagetechnik aus Visuellem und Verbalem um. Typographie und Textgestaltung entfernen sich von einer klassischen Lesestruktur, um sich besonders dem Rhythmus der Sprache zu öffnen. Das eingelegte Faltplakat stellt Lautgedichte des Autors vor, die Hugo Ball weltberühmt machten.


Hugo Ball, geb. 1886 in Pirmasens, war während des Ersten Weltkrieges Mitbegründer der Dada-Bewegung in Zürich, überzeugter Pazifist und scharfer Zeitkritiker. Als enger Freund Hermann Hesses war er dessen erster Biograph. Er starb 1927 in Montagnola/Schweiz.