Tannen. Ein Portrait

Wilhelm Bode

Tannen. Ein Portrait


Erschienen in der Reihe 'Naturkunden', herausgegeben von Judith Schalansky
160 S. mit zahlreichen Illustrationen
Matthes & Seitz 2020
Hc. 20,00 EUR


Jeder kennt den immergrünen Nadelbaum, doch nicht selten ist das, was wir als 'Tannenbaum' besingen, nur eine Fichte, die als forstlicher Allerweltsbaum in den weihnachtlichen Stuben steht. Dass alte Tannen charaktervolle, höchst individuelle Storchennest-Kronen ausbilden, lässt sie als mächtige Boten aus der Frühzeit unserer Pflanzenwelt erscheinen.

Wilhelm Bode zeichnet die folgenreiche Verdrängung der Tannen aus unseren Bergmischwäldern nach: In der Romantik zum Weltenbaum überhöht und von der industriellen Forstwirtschaft durch die Fichte verdrängt, ist die Tanne heute zum Hoffnungsbaum geworden, denn sie erträgt unter geeigneten Wachstumsbedingungen - im Mehrgenerationenwald - trockene Sommer weit besser als ihre vom Borkenkäfer weiträumig vernichtete Konkurrentin. So ist Bodes Buch nicht zuletzt eine Ermahnung an die Forstwirtschaft, den Wald als lebendiges Ökosystem, nämlich als ein Kontinuum aus Raum und Zeit, nachhaltig und kahlschlagfrei zu bewirtschaften.


Wilhelm Bode, 1947 in Westfalen geboren, ist Jurist und Diplom-Forstwirt, leitete die Landesforstverwaltung und die oberste Naturschutzbehörde des Saarlandes. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher und Beiträge zur Zukunft des Waldes, der Jagd und der Forstwirtschaft, in der Reihe 'Naturkunden' auch ein Portrait über Hirsche.