Satie und der Morgen

Vladimir Jankélévitch

Satie und der Morgen


Fröhliche Wissenschaft # 61
157 S., 18 cm
Matthes & Seitz Berlin 2015
KT 16,00 EUR


Musik spielt in Vladimir Jankélévitchs OEuvre nicht nur in ästhetischer, sondern auch in philosophischer Hinsicht eine entscheidende Rolle. Sie ist der Ausgangspunkt vieler seiner Überlegungen und Betrachtungen zu Fragen der Metaphysik und Ethik, weil allein sie dem 'Unaussprechlichen' Ausdruck verleiht und das Leben, obwohl sie 'nichts auszudrücken scheint', paradoxerweise mit Sinn erfüllt - gerade dort, wo sie als Klangbild an seine Grenzen erinnert.

'Satie und der Morgen' gehört in eine Reihe von Essays über Komponisten, die Jankélévitch den Tageszeiten zugeordnet hat. Satie, der seine Werke selbst ironisch als 'gotisch' bezeichnete, ist laut Jankélévitch eine Künstlererscheinung des Morgens: ob 'Gymnopédies' oder 'Gnossiennes', ob 'Danse gothiques' oder 'Pièces froides', ob 'Rag-Time' oder 'Messe des Pauvres', in den unzeitgemäßen Rêverien des einsamen 'Klavierspielers vom Montmatre' vernimmt Jankélévitch die Unschuld des Erwachens, eine 'Scham des Gefühls', auch eine ironische Absage an das Profane. 1957 in Paris erschienen, ist dieser erhellende Text zum ersten Mal nun auf Deutsch zu lesen.