Knochenpalast

Andrzej Bart

Knochenpalast


Novelle
192 S., 210 mm mit Lesebändchen
Schöffling 2014
Geb. 18.95 EUR


Warschau in den fünfziger Jahren: Die Lyrik-lektorin Sabina lebt mit ihrer Großmutter, ihrer Mutter und ihrem Bruder Arkadiusz zusammen. Sie ist schon fast dreißig, aber unverheiratet und damit in den Augen der anderen eine alte Jungfer. Die Großmutter ist das Familienober-haupt, die Mutter beugt sich widerspruchslos allen Anordnungen des Regimes, der Bruder malt Traktoristinnen und pflegt Kontakte zu den Parteigranden zu seinem eigenen Vorteil.

In Sabina regt sich zaghafter Widerstand, als ihre Familie nach einem Dekret eine alte Dollar-münze aushändigen soll, ein Erinnerungsstück an den Großvater. In ihrem Bauch soll die Münze ein sicheres Versteck finden. Da tritt überra-schend ein anscheinend perfekter Verehrer in ihr Leben. Leider entpuppt er sich als Geheim-dienstagent, der von ihrem Geheimnis weiß und Sabina erpressen will. Sie muss handeln.

In knapper, lakonischer Sprache beschreibt Andrzej Bart in "Knochenpalast" die Repression im kommunistischen Polen und erzählt gleich-zeitig eine rasante Kriminalkomödie voll schwarzen Humors.

Andrzej Bart, geboren 1951, ist Filmschaffender und einer der bedeutendsten polnischen Schrift-steller der Gegenwart. 2012 wurde ihm der Samuel-Bogumil-Linde-Literaturpreis der Partnerstädte Thorn (Toruñ) und Göttingen verliehen.

Der Übersetzer Albrecht Lempp war mehrere Jahre für die Verbreitung polnischer Literatur im Ausland tätig.