Daniel Tyradellis (Hg.)
Freundschaft. Das Buch
Katalog zur Ausstellung im Deutschen Hygienemuseum Dresden
272 S., zahlr. Farbabb., 23,5 cm
Matthes & Seitz 2015
KT 29.90 EUR
Soziale Medien versprechen Freundschaft per Knopfdruck, die Werbung nutzt sie als verführerisches Motiv, und die Gesellschafts-wissenschaften entdecken sie neu als Modell einer zeitgemäßen Form des Miteinanders. Grund genug, sich ihrer aus umfassender Perspektive anzunehmen.
Freundschaft verkörpert, so die These der Ausstellung im Dresdner Hygienemuseum, 'die Sehnsucht nach einer unverbindlichen Bindung, die hält'. Anders als Ehe und Verwandtschaft, Religion oder normativ begründete Beziehungen kann das soziale Band der Freundschaft nicht auf sanktionierte Formen zurückgreifen, sondern muss sich je individuell definieren – und bleibt immer fragil. Gerade darin realisiert sie den widersprüchlichen Wunsch nach Geborgenheit und Sicherheit einerseits, Ungebundenheit und Freiheit andererseits.
Was verbindet Freunde? Sind wir mit jenen befreundet, die uns ähnlich sind? Oder mit denen, die uns infrage stellen? Verbirgt sich in der Freundschaft eine soziale Utopie? Das ausstellungsbegleitende Buch versammelt neben den zahlreich abgebildeten Exponaten aus Kunst- und Kulturgeschichte Essays u. a. von Heinz Bude, Werner Busch, Heidrun Friese, Hans Ulrich Gumbrecht, Jean-Louis Schefer und Peter Trawny.