Flugbahn und Federflaum. Vom Beobachten wilder Vögel

Bernd Heinrich

Flugbahn und Federflaum. Vom Beobachten wilder Vögel


Reihe Naturkunden, herausgegeben von Judith Schalansky
238 S., s/w. Illustrationen, 23 cm
Matthes & Seitz 2023
Hc. 34,00 EUR


Es beginnt mit einer Erzählung, die jeder kennt: Ein Kind hat ein Haustier - doch dieses Tier ist besonders, weil ein wildes. Gleichwohl frisst die Krähe namens Jacob dem Jungen Bernd aus der Hand. Alle anderen Wildvögel bleiben jedoch, was sie sind: unerreichbar, nur aus der Ferne zu beobachten.

Sechzig Jahre später resümiert Bernd Heinrich seine vielfältigen Erfahrungen als Beobachter: Da ist das Goldspechtgelege, das in der Wand seiner Hütte in Maine heranwächst, Krähen, die ohne Neid teilen, aber trotzdem klare Hierarchien kennen, oder seine Bekanntschaft mit einem Star, der in seinem Gesang nicht nur artfremde Lieder anstimmt, sondern auch das Klingeln eines Telefons - eine Eigenschaft dieser Vogelart, die auch Wolfgang Amadeus Mozart zu schätzen wusste, der einst in seinem Haushaltsbuch vermerkte, einen Star erworben zu haben, der sein Klavierkonzert Nr. 17 nachsingen konnte.

Aus Heinrichs Naturerkundungen spricht die Freude, das, was ihn umgibt, nicht nur so aufmerksam wie möglich wahrzunehmen, sondern es auch sinnlich und umfassend in Sprache zu fassen.


Bernd Heinrich, 1940 in Bad Polzin geboren, heute Polczyn-Zdrój, ist Zoologe und emeritierter Professor für Biologie an der Universität Vermont. Weltweit bekannt wurde er als Marathon- und Ultralangstreckenläufer sowie durch seine Forschungen über Hummeln, Wildgänse und Raben.