Es kann nicht still genug sein

Klaus Siblewski

Es kann nicht still genug sein


Schriftsteller sprechen über ihre Schreibtische.
256 S., 20.5 cm.
Kampa Verlag 2020
Hc. 24,00 EUR


Zum Beispiel Terézia Mora: 'Wäre die Welt also gerecht oder bequem, verliefe mein Leben folgendermaßen: Ich stehe auf, gehe an den Tisch, frühstücke ein bisschen und fange schon einmal an zu schreiben, und schreibe und schreibe, bis ich dann wieder Hunger habe, und dann gehe ich zwei Schritte in die Küche und hole mir wieder etwas zu essen, und dann schreibe ich weiter und so weiter. Aber so ist es nicht. Ich muss ganz im Gegenteil Raum freischaufeln. Manchmal muss ich mich regelrecht auf die Arbeit einschwören: Ich werde mich an diesen Tisch setzen und mich nicht wieder vom Schreiben abhalten lassen...' Und: 'Wenn ich mir die Haare ondulieren müsste, bevor ich schreiben darf, dann würde ich sagen: Hol's der Teufel, dann schreibe ich lieber nicht.'

Erinnert das an Homeoffice? Klaus Siblewski hat mit präzisen Fragen SchriftstellerInnen wie Mariana Leky, Friederike Mayröcker, Terézia Mora, Hanns-Josef Ortheil, Annette Pehnt, Veronika und Christoph Peters, Ingo Schulze, David Wagner und Jan Wagner zum Sprechen über die Tische gebracht, an denen sie schreiben. Oder darüber, ob überhaupt am Tisch. Und wie und wann. Und wie und wann unter keinen Umständen...


Klaus Siblewski ist Verlagslektor, Autor und Professor am Institut für Literarisches Schreiben und Literaturwissenschaft an der Universität Hildesheim. Wenn er selbst am Schreibtisch sitzt, braucht er unbedingt frischen, sorgfältig zubereiteten Tee (der nie getrunken und regelmäßig weggegossen wird), viele Bleistifte, wovon keiner dem anderen gleichen darf (außer den kleinen IKEA-Bleistiften), und an den Füßen feste solide Schuhe (als müsste er zu jeder Zeit das Haus verlassen können).