240 S., illustriert, 21 cm
S. FISCHER 2015
Hc. 19.99 EUR

Stephan Wackwitz erzählt das Leben seiner Mutter, wie es war und wie es hätte sein können. Hineingeboren in eine schwäbische Industriellenfamilie in Esslingen am Neckar, flieht die 1920 geborene Margot vor dem autoritären Vater ans Berliner Lettehaus, wo sie als Modezeichnerin die Freiheiten und Chancen erprobt, die das großstädtische Leben auch Frauen bietet. Aber trotz früher künstlerischer Erfolge und einer Amerikareise gelingt es ihr im Wirtschaftswunder-Deutschland nicht, aus ihrer Begabung mehr zu machen als das folgenlose Hobby einer Ehefrau und Mutter in der deutschen Provinz.

Stephan Wackwitz' Buch ist ein einfühlsames Porträt, eine Skizze der deutschen Nachkriegsmentalität und zugleich eine kleine Geschichte der Kunst und ihrer Produktionsbedingungen, die den Frauen im 20. Jahrhundert alle Möglichkeiten eröffnete und doch vielfach gleich wieder vorenthielt. Illustriert ist der Band mit Zeichnungen von Margot Wackwitz.

'Die Bilder meiner Mutter' wurde 2016 mit dem Wilhelm-Lehmann-Literaturpreis ausgezeichnet.