Das zweite Schwert

Peter Handke

Das zweite Schwert


Eine Maigeschichte
160 S., 19,9 cm
Suhrkamp 2020
KT 20,00 EUR


Der Erzähler kehrt heim nach Jahren des Reisens und „Überlandgehens“.
Am Wohnort südwestlich von Paris ist er diesmal in ungekannter Weise ganz bei sich: es herrscht allgemein Stille. Osterferien.

Er gönnt sich drei Tage. Ein Rachefeldzug steht auf der Tagesordnung. Er muss es tun, ein anderer findet sich nicht. „Das also ist das Gesicht eines Rächers, sagte ich zu mir selber.“ Es gilt, die Mutter zu rächen. Von der es geheißen hatte in einer Zeitungskritik, sie sei eine der Vielen gewesen, die den Anschluss der einstigen ‚Donaumonarchie‘ ans ‚Deutsche Reich‘ bejubelt haben, eine Parteigängerin.

Ein Gewaltakt, wie ihn nur die Schriftsprache, der Zeitungsartikel, das öffentliche „Fernschreiben“ ausüben kann. Die Verleumderin, eine Tagesreise entfernt, hat der Held, der „unbeirrbare Vor-und-für-sich Hingeher“, im Visier. Nicht, dass er strauchelte. „Wie ihm die Hose um die Beine flattert und knattert.“


Ein abgezirkelt-verschlungener Überlandgedankengang, herrlich!