Bukolisches Tagebuch und weitere Schriften zur Natur

Wilhelm Lehmann

Bukolisches Tagebuch und weitere Schriften zur Natur


Mitarbeit und Nachwort: Hanns Zischler
Reihe Naturkunden, herausgegeben von Judith Schalansky
292 S., 18,5 cm
Matthes & Seitz 2017
flex. Leinenband 22.00 EUR


In den Jahren 1927 bis 1932, in der Zeit von Weltwirtschaftskrise und aufkommendem Nationalsozialismus, zieht sich Wilhelm Lehmann in die karge Schwansener Landschaft im Nordosten Schleswig-Holsteins zurück, wo er schreibt, während er seinen Unterhalt als Lehrer an einer Eckernförder Schule verdient.

Die Chronologie seiner Aufzeichnungen, lyrisch, dabei immer präzise geschildert, eher an der Sprache Wordsworths denn an Hölderlin geschult, folgt dem Zyklus der Jahreszeiten. Eine Raupe kurz vor ihrer Verpuppung erscheint dieser Beobachtung ebenso staunens- und berichtenswert wie ergraute Disteln, ein neugeborenes Lamm, die Windstille eines Sommertags. 'In unvergleichlicher Weise und mit größtem Sprachvermögen, staunend vor ihrer Vielfalt, setzt Wilhelm Lehmann die Natur in Szene... Er beschwört ein naturverbundenes Leben, das die Gaben der Natur schonend nutzt und nie verschwendet.' (Hanns Zischler im Nachwort)


1923 mit dem Kleist-Preis ausgezeichnet (gemeinsam mit Robert Musil von Alfred Döblin), gehört Lehmann (1882 - 1968) heute zu den kaum bekannten Klassikern der deutschen Literatur. Ergänzt um ein Register der Namen aus Botanik und Zoologie von Verena Kobel-Bänninger, lädt diese Ausgabe der Tagebücher zu einer längst überfälligen Neuentdeckung ein.