Berge im Kopf

Robert Macfarlane

Berge im Kopf


Die Geschichte einer Faszination
Erschienen in der Reihe 'Naturkunden', herausgegeben von Judith Schalansky
280 S., 23 cm
Matthes & Seitz, Nov. 2020
Hc. 32,00 EUR


Gipfel zu besteigen ist eine kulturelle Erfindung, die vor dreihundert Jahren begann und nicht nur spektakuläre Blicke in jähe Abgründe bot, sondern auch in die nicht minder schwindelerregende Vergangenheit der Erde. In der Romantik wandelten sich die Berge endgültig vom gemiedenen Ort des Schreckens zu einem der Anziehung.

Die vermeintliche Heimat von Drachen wurde zum begehrten Ziel menschlichen - vor allem männlichen - Forscherdrangs. Ob Naturwissenschaftler oder Abenteurer, ob Philosophen oder Poeten, sie alle versprachen sich in den eisigen, sauerstoffarmen Höhen unvergleichliche Erfahrungen und Erkenntnisse, für die es sein Leben zu riskieren lohnt: der Sog von Macht und Angst, das Gefühl von Erhabenheit und das Erleben fragiler Schönheit.

In seinem preisgekrönten Debüt, das erst jetzt ins Deutsche übersetzt erscheint, folgt Robert Macfarlane den Vorstellungswelten der bisweilen fatalen Faszination, die Auftürmungen von Granit-, Basalt- und Kalksteinschichten bis heute in Menschen auslösen, sodass sie nichts anderes mehr als Berge im Kopf haben. Anschaulich und belesen verbindet er die eigenen Klettererfahrungen mit den Berichten legendärer Bergaufstiege.


Robert Macfarlane, 1976 in Nottinghamshire geboren, lehrt Literaturwissenschaft in Cambridge, ist Essayist und Kritiker und gilt als wichtigster britischer Autor des Nature Writings. Bei Matthes & Seitz sind 'Karte der Wildnis', 'Alte Wege' und 'Die verlorenen Wörter' erschienen (siehe unsere Rubrik Naturgeschichten).