Äpfel und Birnen. Das Gesamtwerk

Aigner, Korbinian

Äpfel und Birnen. Das Gesamtwerk


Hrsg. v. Judith Schalansky in der Reihe ‚Naturkunden’
Vorwort von Julia Voss
512 S. mit 910 farbigen Aquarellen, 330 mm
Matthes & Seitz Berlin 2013
Halbleinen, fadengeheftet mit blassgrünem Kopfschnitt
98.00 EUR


Der Bauerssohn und Pfarrer Korbinian Aigner, 1885 geboren, lehrte seit etwa 1912 Zeichnen am Knaben-Seminar Scheyern. Als Gegner der Nationalsozialisten wurde er im Dritten Reich denunziert und inhaftiert. Im Dachauer Konzentrationslager züchtete er zwischen den Baracken Äpfel. Aigner gab den verschiedenen Sorten die Namen KZ-1, KZ-2, KZ-3 und KZ-4. Er überlebte die Haft, blieb Seelsorger und widmete sich bis zu seinem Tod 1966 als Pomologe dem Obstbau und der wissenschaftlichen Zeichnung von Apfelsorten. Die Sorte KZ-3 wurde zu seinem Andenken 1985 in Korbiniansapfel umbenannt. Auf der documenta 13 wurden seine Apfelbilder ausgestellt und ein Exemplar des Korbinans-apfelbaums in die Karlsauen gepflanzt.

In knapp achthundert Aquarellen zeichnete Korbinian Aigner Apfelsorten aus aller Welt in Originalgröße. Wegen ihrer Exaktheit und Systematik dienen Aigners Abbildungen noch heute als Grundlage für pomologische Lexika. In ihrer fast unüberschaubaren Fülle bieten die Äpfel- und Birnenbilder eine prächtige Einladung zum Schauen, zur Beschäftigung mit der uns umgebenden alltäglichen Natur. "Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich doch heute ein Apfelbäumchen pflanzen", soll Martin Luther gesagt haben. Der bayerische Pfarrer Korbinian Aigner hat eben dies getan.

Die Reihe ‚Naturkunden, deren erste vier Bände im Frühjahr 2013 erschienen, wird herausgegeben und gestaltet von der wunderbaren und mehrfach preisgekrönten Autorin und Gestalterin Judith Schalansky.

Das Buch ist inzwischen vergriffen und auch bei uns leider nicht mehr vorrätig.