Natur im Sinn. Naturwahrnehmung und Literatur

Ludwig Fischer

Natur im Sinn. Naturwahrnehmung und Literatur


352 S., 22 cm
Matthes & Seitz Berlin 2019
Hc. 30.00 EUR


Nicht nur der aktuelle Boom von 'Naturbüchern' aller Art macht es erforderlich, genauer über die Fragen nachzudenken, von welcher Natur gesprochen wird und wie sie in den Texten erscheint. Denn hierzulande fehlt immer noch weithin ein Bewusstsein davon, was die anspruchsvolle literarische Vergegenwärtigung von unmittelbarer, intensiver Naturerkundung erreichen kann - gerade auch für eine Verständigung über unser gesellschaftliches Naturverhältnis, eine Verständigung und Auseinandersetzung, die heute dringlicher ist denn je.

In den USA und in Großbritannien gibt es mit den Werken des 'Nature Writing' eine lange Tradition der literarischen Ausarbeitung von Naturwahrnehmung. In letzter Zeit hat sie mit dem 'New Nature Writing' einen neuen Aufschwung erfahren. In Deutschland brach eine vergleichbare Linie nach dem großen Vorbild Alexander von Humboldt jäh ab.

Ludwig Fischer erörtert die 'Arbeit der Sinne', von der authentische Naturerfahrung und -erkundung ausgeht, und benennt die 'Protestenergie', die so viele Texte des Nature Writing durchzieht - eine fundamentale Auseinandersetzung mit Kernfragen unseres Naturverhältnisses und mit den Möglichkeiten der Literatur.


Ludwig Fischer, geboren 1939 in Leipzig, war Professor für Neuere deutsche Literatur und Medienkultur an der Universität Hamburg. Er ist Landschafts- und Naturtheoretiker, Schriftsteller, Gärtner und Kräuterexperte. In der Reihe 'Naturkunden' bei Matthes & Seitz veröffentlichte er zuletzt das Pflanzenportrait 'Brennnesseln'.