Kunde von Nirgendwo

William Morris

Kunde von Nirgendwo


Roman
288 S. m. zahlr. Illustr., 26 cm
Edition Nautilus
Klappenbroschur 28.00 EUR


William Morris' sozialistische Utopie "Kunde von Nirgendwo" spielt mit der Wortbedeutung von U-topia als Nicht-Ort. Dabei ist sein Roman sehr genau verortet, nämlich im Londoner Vorort Hammersmith. Dort geht gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein Mann mittleren Alters nach einer hitzigen Diskussion im Debattierklub zu Bett - um über hundert Jahre zu schlafen. Als er aufwacht, findet er die Großstadt in eine ländliche Idylle zurückgebaut, die Umweltzerstörungen sind rückgängig gemacht, in der Themse kann man gar Lachse fangen. Er stellt fest, dass Geld und Eigentum abgeschafft wurden, es herrscht Tauschwirtschaft, Berufe werden nach Neigung und Laune gewechselt; die Kinder lernen nicht in der Schule, sondern im Leben und sowieso nie aus...

William Morris' Vorstellung eines utopischen London konstrastierte aufs Schärfste mit der Realität seiner Zeit, der rücksichtslosen Industrialisierung, Verelendung, Verseuchung. Morris' Utopie, die die individuelle Freiheit genauso hochhält wie gesellschaftliche Veränderungen, ist damit noch immer gültig.


William Morris (1834-96) war als Maler, Architekt, Dichter, Kunstgewerbler, Ingenieur und Drucker (s. aber auch: 'Bitten by Witch Fever!) der bei Weitem vielseitigste Vertreter der Arts and Crafts Movement. Als früher Begründer der sozialistischen Bewegung Großbritanniens wusste er seine Begeisterung für das Mittelalter mit klarsichtiger Kritik an seiner Gegenwart zu verbinden. Zu seinen literarischen Werken zählen eine Reihe phantastischer Prosaepen, deren Einfluss als Vorläufer des modernen Fantasy-Romans zumeist unterschätzt wird.