Karl Walser in Japan

Philippe Lüscher (Hg.)

Karl Walser in Japan


Eine Reise im Jahr 1908
144 S., 50 farb. Abb., 28,5 x 19,5 cm
Nimbus Verlag 2008
Klappenbroschur Statt 24,00

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Karl Walser (1877-1943), der um ein Jahr ältere Bruder des Dichters Robert Walser, gehörte vor dem Ersten Weltkrieg zu den bekanntesten jungen Künstlern in Berlin. Seit 1903 war er Mitglied der Berliner Secession und zählte zum engen Kreis um Max Reinhardt, für den er die Bühnenbilder zu bedeutenden Premieren am Deutschen Theater schuf. Daneben war er für die großen modernen Verlage seiner Zeit als Buchgestalter tätig.

Aus Karl Walsers vielfältigem künstlerischen Schaffen ragt eine Werkgruppe heraus: knapp 50 Aquarelle und Ölgemälde, die 1908 während einer halbjährigen Japan-Reise entstanden. Nach einer stark beachteten Ausstellungs-Tournee durch Deutschland und die Schweiz im Jahr 1909 wurden die Werke zerstreut. Hundert Jahre nach ihrer Entstehung ist es dem Museum Neuhaus in Walsers Heimatstadt Biel gelungen, die Arbeiten erstmals wieder zu einer Ausstellung zusammenzuführen.

Der Katalog dokumentiert sämtliche gezeigten Bilder in farbigen Reproduktionen und gibt einen vertieften Einblick in die bislang unbekannten Hintergründe ihrer Entstehung. Sichtbar wird ein Maler von hoher Originalität und ungewöhnlichem Charme. Den Gefahren des Exotismus weicht er ebenso sicher aus wie der Versuchung, die ornamentale Stilisierung japanischer Kunst zu imitieren. Statt dessen ist Walser ein liebevoll-genauer Beobachter, der den Zauber des Fremden noch in den kleinsten Details künstlerisch einzufangen weiß. Eine Wiederentdeckung!