Gespiegeltes Ich

Gerda Breuer u. Elina Knorpp

Gespiegeltes Ich


Fotografische Selbstbildnisse von Künstlerinnen und Fotografien in den 1920er Jahren
192 S. mit 115 Abb., 280 mm
Nicolai 2013
KT. 29.90 EUR


In den historischen Avantgarden der 1920er und 1930er Jahre spielte das Selbstbildnis eine besondere Rolle. Insbesondere Frauen über-prüften die Vorstellung traditioneller Geschlech-teridentitäten und Klischees weiblicher Reprä-sentation. Die schnell und einfach zu bedienenden neuen Handkameras boten ihnen Gelegenheit, den Status des Subjekts durch Selbstbefragungen, Rollenspiele, Maskeraden und Transgressionen ins andere Geschlecht zu reflektieren.

Einen besonderen Impuls erhielten die Selbst-befragungen mit dem aufkommenden Bild der "Neuen Frau". Was bis dato als Feminisierung der Kultur negativ konnotiert war, wandte sich nun selbstbewusst in sein Gegenteil. Die Frau wurde quasi "angerufen" (Althusser), den modernen Konsumismus zu vertreten. Das neue Frauenbild wurde von Designerinnen und Foto-grafinnen in Szene gesetzt, an ihrer Durch-setzung haben sie mitgewirkt.

Im Zentrum dieser reich bebilderten Publikation stehen Künstlerinnen wie Ilse Bing, Marianne Brandt, Marianne Breslauer, Claude Cahun, Florence Henri, Lotte Jacobi, Germaine Krull, Dora Maar, Lucia Moholy, Ré Soupault, Grete Stern und Ellen Auerbach sowie Varvara Stepanova und Ljubov Popova.